SG WB Eilenriede vs HSK 5
Bericht von Matze
Es stand der 3. Mannschaftskampf im März gegen den HSK Lister Turm auf dem Programm. Vermutlich ein Novum im deutschen Schach, drei Ligaspiele gegen den gleichen Verein in einem Monat.
Leider musste Patrick aussetzen, und da wir die 2. Mannschaft im wichtigen Abstiegskampf gegen Marienwerder nicht schwächen wollten, traten wir nur mit 7 Spielern an. Für den Lacher des Tages sorgte vor der Partie Hubert Martetschläger, der behauptete, dies sei ja keine Schwächung, weil er sowieso gegen den starken Bykanov verloren hätte.
Wir gingen also mit 0:1 in die Partien. Ich hatte heute keine Lust auf langes Geplänkel und opferte einen Bauern, was sich zunächst auszahlte. In besserer Stellung nach der Eröffnung fand ich den besten Zug nicht, der Gegner nutzte dies aus und konnte den Damentausch forcieren und meine Kompensation war dahin. Nach einer weiteren Ungenauigkeit fand ich mich in einer schlechten Stellung wieder, die zum Glück nicht einfach zu spielen war. Um die Zweischneidigkeit der Stellung aufrecht zu halten, brachte ich meinen c-Bauern bis auf die 7. Reihe nach vorne, und der Gegner griff prompt fehl. Nachdem er seinen starken Springer gegen meinen starken Läufer getauscht hatte, stand ich bereits besser. Dann ging es recht schnell:

Es folgte 23.Se5 Te8 24.0-0 f6 25.Sc6+! (viel besser als Sc4) Kf8 26.Tc1 (hier gewannen auch Td8 oder Tfd1 leicht) Lb7 27.Sd8! (ein kleines Bonmot, das die schwarze Stellung vollends paralysiert) Lc8 28.Td6! . Hier hatte der Gegner genug gesehen, angesichts der traurigen Schlussstellung kein Wunder.
In der Zwischenzeit hatte Peter an Brett 8 seinen Mehrbauern in eine klare Gewinnstellung verwandelt und kurz darauf hieß es 2:1 für uns. Zudem standen Elmar, Oliver F. und Paavo besser, es sah also gut aus, da auch Ecki leichten Vorteil hatte. Nur Roland hatte mit dem starken Beckmann schwer zu kämpfen.
Dann kippte die Partie bei Paavo, er musste eine Qualität geben, und Olivers Mehrbauer war plötzlich völlig unnötigerweise verschwunden. Kurz darauf folgte das Remis. An Brett 3 spielte Rolands Gegner weiterhin stark, hatte Läuferpaar und Bauer gegen Turm, und Roland musste die Segel streichen. Es stand also 2,5:2,5, und Paavo stand schlecht. Elmar musste also gewinnen. Und er tat dies auch souverän, spielte seinen etwas bessere Stellung geduldig und drang dann im Schwerfigurenendspiel in die gegnerische Stellung ein, und angesichts Matt oder Damenverlust gab sein Gegner auf.

Wir lagen also wieder in Führung, und an Brett 2 wurde es dramatisch. Zunächst stand Ecki besser, dann etwas schlechter und kurz vor Schluß in beiderseitiger Zeitnot bot sich Ecki nach Fehler des Gegners die Gewinnchance.

Ecki übersah in Zeitnot den Gewinn, und wickelte schnell in eine ausgeglichene Stellung ab. Dann spielte er noch einen schlechten Zug, der die Partie verloren hätte, fühlte dies auf seinem Brett sofort und bot geistesgegenwärtig remis an.Sein Gegner Vincent hatte noch größere Zeitnot, spielte bereits auf Inkrement. Es war keine Zeit für Debatten, schnell willigte er ins Remis ein. Nach dieser Partie, die in beide Richtungen hätte ausgehen können, stand es 4:3 für uns.
Paavo hatte, wie so oft, die längste Partie, in der er hart ums Remis kämpfte. Es sah mittlerweile gar nicht gut aus, doch er versuchte noch, zweischneidig zu spielen mit 2 verbundenen Freibauern. Und Tatsächlich bekam er noch eine Möglichkeit. Der Gegner spielte in der folgenden Stellung Ke3??

Leider zog Paavo den falschen Bauern und kurz darauf blieb ihm nur die Aufgabe.
Insgesamt ein gerechtes 4:4, bei dem einige Partien durchaus ein anderes Resultat hätten haben können.
LÖSUNGEN
Ecki hätte nach dem Fehler 22....Lxa6? mit 23.Sxd5! gewinnen können. Schwer zu sehen allerdings in Zeitnot, dass nach 23.... cxd5 24.Lh7! Kh8 25. Df5! die Stellung gewonnen ist. ( 25... g6 26.Lxg6 fxg6 27.Dxg6 +-).
Paavo zog 52... d2?, hätte jedoch mit 52..... c2! 53. Kd2 Sf3+ 54.Kc1 d2+ 55.Kxc2 La4+! (nicht etwa Sd4+) in Vorteil kommen können.